„Gestern bin ich in der Stadt einer alten Bekannten begegnet, deren Ehemann kürzlich verstorben ist. Ich wusste gar nicht, was ich sagen sollte. Am liebsten wäre ich ihr aus dem Weg gegangen. Ich hatte Angst, etwas falsch zu machen, etwas Falsches zu sagen. Ich fühlte mich so hilflos!“

„Wenn ich meinem trauernden Freund begegne, habe ich immer Angst, selbst die Fassung zu verlieren. Dabei muss ich doch jetzt stark sein!“

„Auch nach zwei Jahren wiederholt meine Nachbarin immer wieder die alten Geschichten um ihren verstorbenen Bruder. Ich kann es nicht mehr hören!

 „Vor 2 Wochen ist meine Tochter gestorben. In meinem ganzen Schmerz und meiner ganzen Trauer werde ich nun auch noch von vielen Menschen gemieden. Dabei wünschte ich mir so sehr ihre Ansprache!“

Immer wieder begegnen mir Menschen mit diesen und ähnlichen Aussagen. In vielen Gesprächen spüre ich ihre Angst und Hilflosigkeit im Umgang mit Trauernden. Wie schön wäre es doch, wenn die Menschen Trauernde besser verstehen, wenn sie die Angst vor Begegnungen mit Trauernden gar verlieren würden! Und welche Unterstützung würden Trauernde durch gestärkte und ermutigte Mitmenschen erfahren? So entstand die Idee zu diesem Mutmachseminar, das Menschen in ihrem alltäglichen Leben stärken soll, um Trauernde nicht allein zu lassen. Sie lernen, ihnen mit Achtsamkeit, Empathie, Wertschätzung und Verständnis zu begegnen und sie zu begleiten. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erfahren mehr über Trauer, Trauernde – und auch über sich selbst. Gemeinsam wird ein Handwerksköfferchen gepackt, um in Zukunft für den Alltag gerüstet zu sein. 

Dieses Seminar ist keine Selbsthilfegruppe für Trauernde!